Dignity therapie oder würdezentrierte Therapie

Die Würdezentrierte Therapie wurde in Kanada von Professor Dr. Harvey Max Chochinov entwickelt, um Menschen dabei zu helfen, sich mit ihrem nahenden Versterben auseinanderzusetzen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben in der Zwischenzeit gezeigt, dass sich die Methode auch für die Erinnerungsarbeit mit Menschen im hohen Alter und mit Menschen mit einer beginnenden Demenzerkrankung sehr gut eignet.

In einem Gespräch stellt die Therapeutin oder der Therapeut gezielte Fragen, die dem Menschen in seiner letzten Lebensphase die Möglichkeit geben, über wichtigen Erfahrungen und bleibende Werte des Lebens zu sprechen. Daraus werden wertvolle und sinnhafte Aspekte des Lebens aufgezeichnet, um sie den Liebsten für die Zukunft zu hinterlassen.

Vorteile der Würdezentrierten Therapie
Anders als der Lebensrückblick beinhaltet die Würdezentrierte Therapie kein biographisches Nacherzählen von Ereignissen, sondern ein Sich-Erinnern an Gedanken, Ideen und Ereignisse, die für die Patientin/den Patienten besonders bedeutungsvoll sind und an andere weitergegeben werden sollen. Es bietet dem Menschen die Gelegenheit, prägende Momente seines Lebens mit anderen zu teilen.
Die Würde des Menschen steht im Mittelpunkt. Das Erinnern und festhalten von wichtigen und wertvollen Taten und Erfahrungen, welche die Einzigartigkeit des Menschen ausmachen, lassen spüren, dass das Leben einen Sinn hat und dass es möglich ist, etwas für die Liebsten zu tun, das über das Leben hinaus wertvoll, tröstend und stärkend ist.

Die würdezentrierte Therapie ist eine Kurzintervention. Das heisst, es braucht nicht viel Zeit dafür.
Sie kann zu Hause und auch am Krankenbett erfolgen.
Sie konzentriert sich auf die Erfahrungen und Erlebnisse, die dem Leben Sinn geben und auch für die Lieben, die zurückbleiben, Trost und Ermutigung schenken.·